Eine nachhaltige Unternehmenssteuerung ist betriebswirtschaftlich komplex, sie verlangt sowohl ein Verständnis für die betriebswirtschaftlichen Mechanismen im Unternehmen als auch ein makroökonomisches Verständnis im Bereich der Außenwirtschaft.

Grundsätzlich stellt sich die Nachhaltigkeit eines Unternehmens durch eine Verortung in den Bereichen Finanzen, Produkte, Personal-Kennzahlen-Ratio und Risiko/Compliance sowie Revision dar. Betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente könnten bspw. durch eine SWOT-Analyse durchgeführt werden.

Folgende Fragestellungen sollten sachgerecht und fachlich fundiert durch betriebswirtschaftliche Methoden beantwortet werden, sodass im Ergebnis die passende Prozessausrichtung vorliegen sollte.

Planung auf der „grünen Wiese“

  • Wo möchte das Unternehmen hinsteuern und wo liegen die komparativen Vorteile?
  • Welches Marktsegment muss noch konsequent bearbeitet oder erschlossen werden (Wirtschaftsräume, Netzplanung, Marktanalyse)?
  • Macht es Sinn, auf die Instrumente des Brainstormings oder einer Balanced Scorecard zurückzugreifen und/oder diesbezüglich Plan-Tantiemen-Steuerung des Management-Kreises der 1. Ebene durchzuführen?
  • Wird die Strategie im Sinne des Unternehmens durchgeführt oder spielen persönliche Interessen wie Provisionen eine größere Rolle? Werden dadurch andere wichtige Parameter wie Kundenzufriedenheiten, Marketing etc. außer  Acht gelassen?

Produktentwicklung

  • Wo liegen die Benchmarks im Mittbewerberumfeld?
  • Wie sieht deren Portfolio aus und welche innovativen Neuerung können uns im Wettbewerb bedrohen oder gar verdrängen?
  • Wie sehen die Marktpreise aus etc.?
  • Wie sieht mein Geschäftsplan für die Marketingaktivität aus?
  • Gab es schon Conjoint und Trend-Analysen und wird das Produkt markt- und trendgerecht entwickelt? (Machbarkeitsstudien, Invest-Cases, Tragfähigkeits-Analysen?)
  • Was ist ein Trend und woher bekomme ich die Information (Messen, Fachzeitschriften, Studien, Qualitätszirkel etc.)?

Kostenstruktur und Budget

  • Wie ist die Kostenstruktur aufgebaut?
  • Wo liegen die Benchmarks in der Branche und wo sind Abweichungen (Gap- und Delta-Analyse)?
  • Gibt es ein ausreichendes Budget für Marketing und F&E, um wettbewerbsfähig zu bleiben? etc.
  • Gab es hier bereits Budgetgespräche mit den Fachabteilungen mit dem Ziel der Herleitung von weiteren Anspannung in den Soll-Renditen (DB III, Umsatzrendite, KPI der Profit-Center, etc.).
  • Mit welchen Maßnahmen werden die Ziele erreicht? Werden die Meilensteine für die vereinbarten Maßnahmenumsetzungen überwacht?

Mitarbeiterqualifikation- und Führung

Diese stellen durch die Bereitstellung Ihres Wissens das höchste Gut dar (Goodwill, Ongoing-Prämisse) und können nicht ohne weiteres ersetzt werden, wie beispielsweise beim Zukauf einer neuen Maschine. Um das Wissen im Unternehmen zu halten (Fluktuation) und zu konservieren (QM-Wiki, Prozessbeschreibung, Confluence, Intranet, SharePoint, Patente, etc.), ist eine nachhaltige, motivierende Mitarbeiterführung kardinal. Mitarbeiterschulung und das Firmeninteresse spielen eine große Rolle. Hier ist der Grundsatz der Firmenphilosophie gefragt.

Hierzu muss ich die Mitarbeiter motivieren, coachen und schulen.

Teil 2 befasst sich mit Prozessen, Risk und Compliance sowie der Aufbauorganisation.

Autor

Kwan I. Jao, LL.M.

Medizinjurist / Medizin-BWL

Transaction Lawyer